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Die Halbe-Million-Euro-Marke geknackt (28.11.2020)

Die Halbe-Million-Euro-Marke geknackt (28.11.2020)

Update bei „Nachbarn helfen“ im 20. Jahr / Neues Logo und Webseite mit Spendenfunktion

Initiatorin Beate Schmidt Foto: SZN

BORKEN. Die Aktion „Nachbarn helfen“ hat im 20. Jahr ihres Bestehens die Halbe-Million-Euro-Marke geknackt. Das Spendenkonto zeigt nun einen Stand von 500.000 Euro. Dieser Betrag wurde in den vergangenen 19 Jahren an Spenden gesammelt und an Bedürftige aus dem BZ-Verbreitungsgebiet verteilt.
Die ersten neuen Spendenschecks konnte „Nachbarn helfen“ bereits jetzt an Bedürftige verteilen. Seit Beginn der diesjährigen Aktion am 1. November hat das Vergabegremium 46 Anträge mit insgesamt 5500 Euro bewilligt.
„Nur durch Ihre Spenden ist es uns möglich, so vielen Menschen in der Vorweihnachtszeit einen kleinen Wunsch zu erfüllen“, sagt Beate Schmidt, Initiatorin der Spendenaktion, begeistert.
Zusätzlich konnten die Diakonie und die Caritas weitere 6000 Euro aus dem „Nachbarn-helfen“-Topf bei Notfällen ausschütten. Wie notwendig die Hilfe ist, zeigen Beispiele aus bereits bewilligten Anträgen: Ein junger Mann, der eine Frau und zwei Kinder hat –  das dritte wird noch vor Weihnachten geboren–, hat wegen der Corona-Pandemie seine Arbeitsstelle in einem Restaurant verloren. Er wünscht sich nichts mehr als eine neue Arbeit, um seine Familie ernähren zu können. Den Wunsch konnte das Vergabegremium leider nicht erfüllen, aber eine finanzielle Hilfe beisteuern.
Ein alleinstehender Mittfünfziger wünscht sich einen Zuschuss zu einem neuen, gebrauchten Herd, denn sein Herd funktioniert nach 25 Jahren Betrieb nun nicht mehr.
Ein Lehrer-Ehepaar, das mit zwei schulpflichtigen Kindern aus der Türkei geflohen ist, hat es bereits bis zum C1-Kurs (Deutschkursus mit weit fortgeschrittenem Sprachniveau) geschafft. Damit erhofft sich das Paar, auch in Deutschland als Lehrer arbeiten zu können. Für Studienzwecke wäre für alle Familienmitglieder ein Computer und Drucker vonnöten.
Ein Rentnerpaar beklagt einen defekten Kühlschrank. Die Leistungen des Jobcenters reichen nicht für eine Neuanschaffung.
Besonders gerührt hat das Vergabegremium der Fall eines betagten Ehepaares. Der 84-jährige Ehemann pflegt seine kranke Frau, die nach einem Schlaganfall das Bett nicht mehr verlassen kann. Sein bescheidener Wunsch ist ein Einkaufsgutschein von einem Lebensmittelgeschäft.
In der nächsten Woche trifft sich das Vergabe-Gremium erneut, um bedürftigen Menschen zu helfen. Zum Gremium gehören die Initiatorin Beate Schmidt, Simone Stepper (Borkener Zeitung), Josef Farwick (Lions Club), Gudrun Weber (Caritas) und Birgit Menslage-Blum (Diakonie). Sie tragen Sorge dafür, dass die Spenden bei den Richtigen ankommen.
Zahlreiche Anträge von Hilfesuchenden liegen bereits vor.
Noch bis Weihnachten können Hilfsbedürftige aus Borken, Heiden, Raesfeld, Reken und Velen Anträge stellen. Die notwendigen Antragsformulare für „Nachbarn helfen“ sind bei der Caritas, der Diakonie, bei den Kirchengemeinden und bei der Borkener Zeitung erhältlich.