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Lions Club unterstützt Projekt "Babybedenkzeit" (10.09.2020)

Lions Club unterstützt Projekt "Babybedenkzeit" (10.09.2020)

"Real-Care"-Puppe für Evangelische Jugendhilfe

Marlies Treptow mit (von links) Burkhard van Gember, Manfred Schmittker und Stefan Pothmann vom Lions Club Borken. Foto: Berger

BORKEN. Der Lions Club Borken unterstützt die Evangelische Jugendhilfe Münsterland beim Projekt „Babybedenkzeit“. Mit einer Spende von 1.700 Euro wurde eine mit einem Mikrochip ausgestattete Puppe angeschafft, mit der die Säuglingspflege simuliert werden kann.
Bei dem Projekt geht es um Themen wie Lebensplanung, Elternschaft, Partnerschaft und Leben mit einem Kind, die die pädagogischen Fachkräfte mit den Jugendlichen besprechen. „Wir wollen einen Eindruck vermitteln, was es bedeutet, sich um ein Baby zu kümmern“, sagt Marlies Treptow von der Evangelischen Jugendhilfe. Denn bei Teenager-Schwangerschaften herrschten oft illusorische Vorstellungen, was auf die Eltern zukomme. Die „Real-Care“-Puppe (echte Pflege) sei so etwas wie ein „Augenöffner“ dafür, dass ein Kind mit 15 Jahren zu vielen Problemen führen kann.
Die Puppe simuliert die Bedürfnisse eines Babys. So müssen die Jugendlichen den Babysimulator füttern, wickeln oder auch die Kleidung und Windeln wechseln. Auf grobe Behandlung oder Ignorieren der Bedürfnisse reagiere der Simulator mit Weinen, bei positiver Zuwendung ertönten „glückliche Laute“, so Treptow. Die Puppe wird den Jugendlichen für zwei bis drei Tage überlassen.
Die Versorgung wird per Computer protokolliert und kann von den Fachkräften ausgewertet werden. Im Einzelgespräch würden anschließend die individuellen Erfahrungen und Gefühle besprochen, so Treptow. Wegen der Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie müsse man zunächst noch abwarten, wie sich die Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen gestalte. Das Angebot richte sich insbesondere an die achten Klassen. „Wir unterstützen die Anschaffung gerne“, sagt Burkhard van Gember vom Lions Club. Er verweist auf die kontinuierlichen Projekte des Lions Clubs, die schon im Kindergarten beginnen und sich in Grund- und weiterführenden Schulen fortsetzten. Darin gehe es unter anderem darum, das Selbstwertgefühl und das Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Daher passe die „Babybedenkzeit“ der Jugendhilfe prima ins Konzept, so van Gember.
2021 will der Lions Club sein 50-jähriges Bestehen feiern. Wie genau, stehe angesichts der Corona-Lage noch nicht fest, sagt Präsident Stefan Pothmann. Neben einer Matinee sei eine Chronik mitsamt einem Überblick über alle bisherigen Hilfen geplant.