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Schnupperkurs Demokratie (08.03.2017)

Schnupperkurs Demokratie (08.03.2017)

Beim Lions-Jugendforum diskutierten 30 Teilnehmer über ein fiktives Gewerbegebiet

BORKEN. (ska) Wie geht Demokratie? Und warum soll das eigentlich gut sein? Mit diesen hoch aktuellen Fragen beschäftigen sich in dieser Woche 30 Jugendliche und junge Erwachsene beim Jugendforum des Borkener Lions Clubs. Den Schwerpunkt „Demokratie gestalten“ haben die Lions ganz bewusst gewählt.

Norbert Nießing, gestern als Erster Beigeordneter der Stadt Borken Gastgeber der Forums-Teilnehmer, spielte in seiner Begrüßung auf Entwicklungen in der Türkei, den USA und Russland an, als er sagte: „Aktuell sieht man ja hier und da, wie leicht demokratische Grundrechte wie Pressefreiheit und freie Wahlen in Gefahr geraten können.“

Dagegen helfen Aufklären und Mitmachen. „Um etwas über Demokratie zu erfahren, gibt es ja keinen besseren Platz als diesen“, sagte Nießing und machte eine Handbewegung durch den Großen Ratssaal. Die Basis der Demokratie ist die eigene Nachbarstadt, die eigene Heimatstadt. Das sollten die jungen Teilnehmer an einem praktischen Beispiel üben.

Gestern simulierten sie eine Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses, wozu sie am Montag eine eigene Vorlage erarbeitet hatten. In der Sitzung ging es um eine fiktive Erweiterung des Gewerbegebietes auf dem ehemaligen Kasernengelände. Welche Folgen hätte das für den Fliegerberg? Was sagen andere „Träger öffentlicher Belange“ wie Umweltschutzverbände, der Kreis und andere, deren Rollen die Teilnehmer ebenso einnehmen mussten? Demokratische Willensbildung an einem (fast) realistischen Projekt.

Bei der Gelegenheit, mit Nießing und dem Technischen Beigeordneten Jürgen Kuhlmann vor der Nase, entspann sich schnell eine Diskussion über die zukünftige Gestaltung des Marktplatzes sowie mangelnde Ausgehmöglichkeiten tagsüber und nachts. Die Café-Kette Extrablatt hätte ihre helle Freude daran gehabt, wie oft ihr Markenname in dieser Runde fiel. Anregungen für die Rathausmitarbeiter bot auch der Vorschlag, die hübsch renovierten Jugendhäuser für Partys zu nutzen.

Gut möglich, dass der eine oder andere Teilnehmer dazu „seine“ Vertreter im Rat anspricht. „Bringen Sie sich ein“, war schließlich einer der Kernsätze des Gastgebers.