BORKEN. Eine Flasche Maggi, hartgekochte Eier, ein Kasten alkoholfreies Bier, Schlafsäcke und Isomatten: Die Ausrüstung von Andreas Saure und Jan Kubatta erinnert auf den ersten Blick an einen Campingurlaub. Doch dahinter liegt im Bulli der beiden Feuerwehrmänner Insulin im Wert von ungefähr 25.000 Euro. Bestimmt ist das Insulin für die Zentralklinik in Lwiw (Lemberg) im Westen der Ukraine. Die Männer transportieren wertvolle Fracht über rund 1300 Kilometer.
Organisiert hat das der Borkener Hubert Lüttgens, der seit mehreren Jahrzehnten persönliche Freundschaften in die Ukraine hat. „Wie eine Familie“ seien diese Freundschaften. Deswegen sei es nun selbstverständlich für ihn zu helfen. Finanzielle Unterstützung erhielt er dabei vom Lions-Club.
Kubatta, hauptberuflich Feuerwehrmann im Kreis Mettmann und bei der freiwilligen Wehr in Borken aktiv, erinnert die Lieferung an den Film „The Transporter“ mit Jason Statham – natürlich nur im Scherz, denn so actionreich wie im Film soll es nicht werden. Gegen 6 Uhr am Donnerstagmorgen wollen die beiden Männer in der Nähe der polnisch-ukrainischen Grenze sein. Dort übernimmt ein anderer Transporter die Fracht und bringt sie nach Lwiw, erklärt der Borkener Andreas Saure, der auch bei der freiwilligen Feuerwehr aktiv ist. Von der Wehr stammt auch das Transportfahrzeug, das eigentlich für die Jugendfeuerwehr gedacht ist.
„Insulinmangel kann sehr gefährlich sein“, sagt Apothekerin Henrike Brinkman. Damit es in der Ukraine helfen kann, muss es kühl transportiert werden. Brinkman hat das Insulin deswegen in Styropor-Boxen mit Kühl-Akkus verpackt. „24 Stunden hält das“, schätzt sie. Ausreichend Zeit für die beiden Fahrer.