Aktion „Nachbarn helfen“ unterstützt Frauen und Kinder aus der Ukraine
WESEKE. Kinder spielen und lachen, planschen und toben. Es sind Jungen und Mädchen aus der Ukraine. Mit ihren Müttern treffen sie sich an zehn Samstagen in der Weseker Schwimmhalle.
Unter der Schirmherrschaft und organisiert von der Caritas Borken und unterstützt von der Aktion „Nachbarn helfen“ von BZ und Lions Club Borken sind die Kinder entspannt und ausgelassen, lassen für einige Stunden ihre Erlebnisse hinter sich.
„Als sie das erste Mal hier im Wasser waren, war es für sie wie ein Paradies“, erzählt Schwimmlehrerin Margit Probst. Sie hat erfahren, dass viele der Kinder zuvor noch nie ein Schwimmbad besucht haben. „Beim ersten Treffen in der Schwimmhalle klatschten sie, und ihre Augen strahlten vor Freude.“, erinnert sie sich.
Das war der Moment, der den ehrenamtlichen Helfern zeigte, dass das Projekt die Mühe Wert ist. „Es wird sehr gut angenommen“, betont auch Betreuer Hans-Jürgen Meteling. Er ist mitten im Geschehen und tobt mit den Kindern. Eins nach dem anderen wirft er hoch und lässt es ins Wasser zurückplatschen. „Zunächst waren wir Fremde“, resümiert er die ersten Stunden in der Schwimmhalle. Doch das legt sich schnell, und Kinder wie Mütter gewinnen das Vertrauen zu den Betreuern, zu denen auch Karola Rottstegge gehört. „Einige haben schon richtige Fortschritte gemacht“, sagt Meteling, der den Kindern gelegentlich auch Grenzen aufzeigt und „njet“ sagt. So lernen die Kinder zunächst die Schwimmregeln.
Möglich ist die Zeit in der Schwimmhalle auch dank der Spendenaktion „Nachbarn helfen“ der BZ und des Lions Clubs, die die Aktion für Ukraine-Flüchtlinge ins Leben gerufen haben. Dadurch sind so viele Spenden zusammengekommen, dass die Bus-Fahrtkosten von der Unterbringung der Ukrainer in Burlo am Kloster bis zur Schwimmhalle in Höhe von 2000 Euro gezahlt werden können. Die Stadtwerke stellen die Schwimmhalle kostenlos zur Verfügung. Ursprünglich waren zwei Gruppen für je zehn Samstage von Ende Mai bis Ende Juli vorgesehen. Aber da der Wunsch der Mütter groß war, sich auszutauschen, wurde aus zwei Gruppen kurzerhand eine.
Die Ehrenamtlichen der Kirchengemeinde St. Remigius sind für die Spendenaktion und allen Helfern, die mitwirken, dankbar. Einige Ukrainer sind schon in Weseke und Borken untergebracht. Meteling ist für die Kinder während des Schwimmens eine männliche Bezugsperson, da ihnen ihre Väter fehlen, die noch in der Ukraine sind. Das jüngste Kind der Gruppe ist erst ein Jahr alt, die Älteren zwölf Jahre.
Auch wenn die Verständigung manchmal etwas schwierig ist: Die Ehrenamtlichen hoffen, auch nach Ende Juli weiteren kostenlosen Schwimmunterricht anbieten zu können. „Wir würden sofort weitermachen“, sind sich die drei Helfer einig.